LesArt ist ein europaweit einzigartiges Literaturhaus für Kinder und Jugendliche und gehört zu den fünf öffentlich geförderten Literaturhäusern Berlins. Ob Lesenacht oder Literarischer Spaziergang, Ausstellungsführung, Lyrikwerkstatt oder Familiennachmittag – Kinder, Jugendliche und Erwachsene entdecken Bücher und Bilder, Medien und Materialien, Sprache und Spiele. Und das ca. 300-mal pro Jahr – im LesArt-Haus und an anderen Orten.
LesArt wünscht allen Menschen, die unsere Arbeit auch in diesem Jahr begleitet, unterstützt und verfolgt haben, schöne und erholsame Feiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Wir bedanken uns mit einem Rückblick auf einige unserer Programmhöhepunkte und freuen uns auf ein Wiedersehen im Jahr 2023!
Auf www.lyriklab.orgkann ab jetzt Lyrik kennengelernt, selbst gedichtet und mit Sprache experimentiert werden.
Als Pool für Lyrikvermittler*innen und für alle an Lyrik interessierten Menschen bietet die Seite außerdem Informationen zu Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Am 18. November endete die LesArt-Ausstellung „Manchmal male ich ein Haus für uns“. In 10 Ausstellungswochen standen die Fotos von Alea Horst und die Zeichnungen von Mehrdad Zaeri aus dem Sachbilderbuch „Manchmal male ich ein Haus für uns – Europas vergessene Kinder“ (Klett-Kinderbuch) im Mittelpunkt von 34 Veranstaltungen. 700 Teilnehmer*innen, davon 450 Kinder und 250 Erwachsene, beschäftigten sich mit den Fotografien und Aussagen von Kindern und Jugendlichen, die ihre Heimat verloren haben und in europäischen Flüchtlingslagern auf der Insel Lesbos ausharren und hoffen, irgendwann ein neues, sicheres Zuhause zu finden.
Im Rahmen der Finissage präsentierten die Kinder und Jugendlichen des Herbstferienworkshops den LesArt-Gästen eine szenische Erarbeitung der Kinderrechte sowie Collagen zum Thema „Wie möchten wir leben?“. Vorgestellt wurden außerdem vier verschiedene, von LesArt entwickelte Veranstaltungskonzepte, in denen „Haus“ und „Zuhause“ motivisch-thematisch von Bedeutung sind. Sie bildeten von September bis November in Kombination mit der Ausstellung einen Schwerpunkt im Programm von LesArt.
Zum Ausklang lud LesArt die Gäste zu Suppe und Punsch am Lagerfeuer ein.
„Der Rote Elefant 40“, herausgegeben von der „Gemeinschaft zur Förderung von Kinder- und Jugendliteratur (e. V.)“ ist erschienen.
Eine Gruppe von fachkundigen Rezensent*innen (Literatur- und Sprechwissenschaftler, Lehrer, Journalisten, Bibliothekare, Theaterpädagogen, Schauspieler und Bildende Künstler) suchte in der Verlagsproduktion Herbst 2021/Frühjahr 2022 nach empfehlenswerten Büchern – und ist natürlich fündig geworden.
60 Bücher wurden für die neue Ausgabe rezensiert, und wie immer enthält fast jede Rezension eine konkrete Idee für die Vermittlungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Die Empfehlungsliste richtet sich an Literaturvermittler*innen (Eltern, Großeltern, Lehrer, Bibliothekare, Lesepaten) und Literaturinteressierte allgemein. In den rezensierten Büchern geht es u. a. um das Leben in Familien, um Identitäten und Rollenbilder, um soziale Konflikte und Ausgrenzung, um Naturansichten und Weltverständnis, um Liebe und Freundschaft …
Am 19.10. waren Romana Romanyschyn und Andrij Lessiw zu Gast bei LesArt und stellten Schülerinnen und Schülern aus Berlin und der Ukraine ihr Buch „Sehen“ (Gerstenberg Verl.) vor.
Nach einem interaktiven Einstieg zu allen Sinnen präsentierten die beiden das für den DJLP 2022 nominierte Sachbuch und beantworteten die Fragen der Kinder.
Von Romana und Andrij gezeichnete und gestempelte Augen inspirierten dann zur Gestaltung unterschiedlichster Lebensformen..
Die LesArtigen stellten in Kooperation mit dem Jungen Literaturhaus Berlin die Nominierungen zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2022 für den „Preis der Jugendjury“ vor.
Nach einem interaktiven Einstieg zu allen sechs Büchern fokusierten sich die Jugendlichen auf das von ihnen nominierte Buch „Wie man eine Raumkapsel verlässt“ von Alison McGhee (dtv Reihe Hanser). Im Vorfeld interviewten zwei der LesArtigen die Autorin. Im Rahmen der beiden Veranstaltungen am 12. und 13.10. sprachen die Jurymitglieder mit Daniela Wind von der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom dtv Verlag über Fragen zur Übersetzung, Titelvergabe und Buchgestaltung.
Die Nominierungsbegründung der LesArtigen:
Will ist 16, lebt mit seiner Mutter in Los Angeles und denkt viel nach: über den Selbstmord seines Vaters und über die Vergewaltigung seiner besten Freundin. Aber auch über die unsichere soziale Situation seines Chefs im One-Dollar-Store, über einen Obdachlosen, der sich „Superman“ nennt und über den kleinen Jungen, der jeden Tag im Garten auf das Auftauchen von Schmetterlingen wartet. All dies wird in 100 kurzen Texten offenbart, die jeweils rechts auf einer Doppelseite stehen. Links findet sich stets die Zahl des Kapitels in Form eines asiatischen Schriftzeichens. Die Geschichte wirkt wie eine Sammlung von Gedanken, Erinnerungen und Ereignisschilderungen. Diese fügen sich im Laufe des Lesens zusammen und ergeben nach und nach ein Bild von Wills Leben. Die kurzen, klaren Sätze in der feinfühligen Übersetzung von Birgitt Kollmann kommen ohne vordergründige Dramatik aus. Der Text überzeugt uns durch genau diesen Verzicht und schafft damit Raum für die Beobachtungen eines sensiblen Protagonisten, der seinen Platz in der Welt sucht.
Die Preisverleihung erfolgt am 21. Oktober auf der Frankfurter Buchmesse.