Projekte im Überblick
Begegnung mit Phantásien
Projekt im Rahmen der Ausstellung „Die unendliche Geschichte – Originale von Sebastian Meschenmoser zum Klassiker von Michael Ende“
Im November 2019 wäre Michael Ende 90 Jahre alt geworden, und „Die unendliche Geschichte“ feierte ihr 40-jähriges Jubiläum. Der Berliner Künstler Sebastian Meschenmoser schuf 50 Ölgemälde und mehr als 100 Zeichnungen für die illustrierte Jubiläumsausgabe des Klassikers der Kinder- und Jugendliteratur. Die LesArt-Ausstellung „Die unendliche Geschichte – Originale von Sebastian Meschenmoser zum Klassiker von Michael Ende" präsentierte vom 7. September bis zum 12. November 2019 diese Originale sowie die Zeichnungen zur Erstausgabe von Roswitha Quadflieg.
- Neuausgabe
- Originalausgabe
Im Rahmen des Veranstaltungsprogramms zur Ausstellung führte LesArt in Zusammenarbeit mit den Jugendkunstschulen in Friedrichshain-Kreuzberg, Charlottenburg-Wilmersdorf und dem Weinmeisterhaus in Mitte das Projekt „Begegnung mit Phantásien“ durch. Kinder und Jugendliche setzten sich kreativ mit den phantastischen Welten von Michael Ende und Sebastian Meschenmoser auseinander. Nach einführenden interaktiven Ausstellungsführungen bei LesArt erfolgte im Anschluss die vertiefende Arbeit mit dem Künstler im Rahmen von bildkünstlerischen Werkstätten in den Jugendkunstschulen und im Weinmeisterhaus. Es entstanden Installationen, Skulpturen, Zeichnungen und Ölgemälde, die bei der Midissage am 11. Oktober bzw. bei der Finissage der Ausstellung am 12. November 2019 gezeigt wurden.
- Im Workshop entstandene Chimären-Collagen
- Teilnehmer*innen des Ölmalerei-Workshops
- Installation zu „Pérelin, der Nachtwald“
Darüber hinaus erarbeiteten Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren mit Unterstützung der Theaterpädagoginnen Sofie Hüsler und Kristina Stang eine szenische Lesung, die am 16. Oktober 2019 bei LesArt aufgeführt wurde.
Das Projekt wurde durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung gefördert.
In Zusammenarbeit mit 123comics entstand eine Dokumentationsbroschüre, die hier heruntergeladen werden kann.
LesArt als Kunstlabor Literatur
Von 2016 bis 2019 gestaltete LesArt das Kunstlabor Literatur als Teil des Projekts „Kunstlabore“ der MUTIK gGmbH (www.kunstlabore.de), gefördert durch die Stiftung Mercator. LesArt entwickelte bzw. erweiterte in Zusammenarbeit mit Schulen Formate und Methoden für die Umsetzung künstlerischer Angebote an Schulen.
Im Rahmen der Kunstlabore entstand die Internetseite „Der Rote Elefant – Bücher für Kinder und Jugendliche“. Unter www.der-rote-elefant.org finden sich Rezensionen zu aktuellen, von Fachleuten empfohlenen Bilder-, Kinder- und Jugendbüchern.
Ein Kurzfilm stellt das Kunstlabor Literatur vor.
Veranstaltungsbeispiele aus dem Kunstlabor Literatur
Neugier auf Bücher wecken – Die literarische Stationenreise
Literatur mit allen Sinnen erleben – „Der Träumer“
Sprache mit Bildern entwickeln – „Die ganze Welt“
Genussvoll Gedichte entdecken: „Ununterbrochen schwimmt im Meer der Hinundhering hin und her“
Kunstvoll und temporeich erzählt Wolfgang Herrndorf in „Tschick“ (DJLP-Nominierung 2011) von Hindernissen und Glücksfällen einer Reise, die seine literarischen Helden ins Brandenburgische führt. Das Formatbeispiel zeigt, wie Schüler*innen im Rahmen einer Veranstaltung vor ähnliche Herausforderungen gestellt werden wie die Protagonisten im Roman: Maik und Tschick. Von Aufgabe zu Aufgabe lernen die Schüler*innen die Romanhelden kennen – und entdecken, wie sehr sich die literarische und die eigene Lebenswelt ähneln.
Kunstlabore – das Projekt
Im Rahmen der Kunstlabore arbeiteten Praktiker*innen aus fünf Kunstparten drei Jahre lang eng mit Schulen zusammen, um künstlerische Angebote für Schulen zu entwickeln und umzusetzen. Gemeinsam erprobten und dokumentierten sie Formate, Methoden und Herangehensweisen aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Musik, Tanz und Theater.
Aus der Praxis für die Praxis arbeiteten bundesweit fünf Kunstlabore:
• Kunstlabor Bildende Kunst (Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Alfter b. Bonn)
• Kunstlabor Literatur (LesArt, Berliner Zentrum für Kinder- und Jugendliteratur)
• Kunstlabor Musik (Zukunftslabor der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen)
• Kunstlabor Tanz (TanzZeit e.V., Berlin)
• Kunstlabor Theater (TUSCH, Theater und Schule, Hamburg)
Auf kunstlabore.de haben die Beteiligten ihre Erfahrungen und ihr Wissen für interessierte Schulen und Künstler*innen verdichtet und aufbereitet. Die Internetseite erzählt crossmedial in zahlreichen Videos, Audios und Bildergalerien. Anregende Ideen, Formate und Methoden kultureller Bildung werden so dargestellt, dass sie von Lehrer*innen und Künstler*innen aufgenommen und mittels Arbeitshilfen und Download-Materialien selbstständig im schulischen Alltag umgesetzt werden können.
Die LesArtigen – Jugendjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2019 und 2020
Seit 2003 gehört zur Jury des Deutschen Jugendliteraturpreises eine Jugendjury, die sich bundesweit aus sechs Leseclubs zusammensetzt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird. Im Jahr 2018 nahmen die LesArtigen ihre Juryarbeit auf. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Fulda, Königstein, Trier, Waldkirch und Würzburg wählten sie ihre Favoriten aus den 2018 bzw. 2019 erschienenen Jugendbüchern aus und kürten das Preisträgerbuch in der Sparte „Preis der Jugendjury“ auf der Frankfurter Buchmesse 2019 bzw. 2020. Begleitet wurde das Projekt von Sylvia Habermann und Sabine Mähne. (in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Jugendliteratur e. V.)
2019 nominierten die LesArtigen das Jugendbuch „Anders als wir“ von Rindert Kromhout, erschienen bei mixtvision. Ihre Begründung: Die Leserinnen und Leser begleiten die unterschiedlichen Figuren intensiv durch ihr Leben, haben Teil an ihrer Entwicklung und fühlen sich tatsächlich mit dieser Familie verbunden. Das gelingt vor allem aufgrund der ungewöhnlichen und überzeugend gestalteten Erzählperspektive.
Rezension zu "Anders als wir" im Roten Elefanten
2020 wurde das Buch „Junge ohne Namen“ von Steve Tasane (FISCHER Sauerländer) nominiert. In der Begründung der LesArtigen heißt es: Das Buch ragt aus den aktuellen Fluchtgeschichten heraus. Dem etwa zehnjährigen Protagonisten bleibt als unbegleiteter Flüchtling ohne Papiere anstelle seines Namens nur der Buchstabe I. (…) I´s Versuche, für andere stark zu sein, ihnen zu helfen und trotz der schlimmsten Erfahrungen des belastenden Lagerlebens beharrlich nach Schönem und Hoffnungsvollem zu suchen, sind Ausdruck seines unerschütterlichen Lebenswillens, seiner kindlichen Widerstandskraft und seiner Fähigkeit träumen und phantasieren zu können. (…) Die Geschichte des Jungen, der sich seine Einzigartigkeit nicht nehmen lässt, entwickelt ihren Sog durch die konsequent kindliche Sicht in der Ich-Perspektive, die auf dem Buchdeckel beginnt und mit dem Satz „Wir bewegen uns schnurgerade voran.“ endet.
Am 18.6.2020 präsentierten die LesArtigen im Literaturhaus Berlin ihre Favoriten für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 in der Sparte Jugendbuch/Preis der Jugendjury und äußerten sich über weitere nominierte Titel.
Das Buch „Junge ohne Namen“ von Steve Tasane (Fischer Sauerländer), das die Jugendjury für den Preis nominiert hat, stand im Mittelpunkt eines zuvor aufgezeichneten Gesprächs zweier Jurymitglieder mit dem Autor.
Den Film zur Veranstaltung finden Sie hier.
Die LesArtigen – Jugendjury zum Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 und 2022
Seit 2003 gehört zur Jury des Deutschen Jugendliteraturpreises eine Jugendjury, die sich bundesweit aus sechs Leseclubs zusammensetzt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
Im Jahr 2020 nahm die zweite Gruppe der LesArtigen ihre Juryarbeit auf. Gemeinsam mit Jugendlichen aus fünf weiteren Leseclubs wählen die LesArtigen ihre Favoriten aus den 2020 bzw. 2021 erscheinenden Jugendbüchern aus und küren das Preisträgerbuch in der Sparte „Preis der Jugendjury“ auf der Frankfurter Buchmesse 2021 bzw. 2022.
Begleitet wird das Projekt von Sylvia Habermann und Sabine Mähne. (in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Jugendliteratur e. V.)
„Was bewegt die Welt – 25 Jahre LesArt“
25 Jahre - 25 Bücher - 25 Orte
2018 feierte LesArt sein 25-jähriges Bestehen mit mehr als 100 Veranstaltungen an 50 verschiedenen Orten in ganz Berlin. So wurden weitere Räume für den kreativen Umgang mit Kinder- und Jugendliteratur geschaffen. Museen, Bibliotheken, politische Institutionen und Unternehmen aus der Berliner Stadtgesellschaft waren Partner.Aus 25 Jahren LesArt-Arbeit wurden 25 Veranstaltungen zu 25 Büchern ausgewählt, die je einmal bei LesArt und einmal an einem Partner-Ort durchgeführt wurden. Mit einer Ausstellung, Familiennachmittagen und Lesungen lud LesArt große und kleine Berliner*innen dazu ein, außergewöhnliche Geschichten zu entdecken und Antworten zu suchen auf die Frage: „Was bewegt die Welt?“
Was an den einzelnen Orten geschah, erfahren Sie mit einem Klick auf die Karte.
Veranstaltungsprogramm
Dokumentationsbroschüre zum Jubiläumsprogramm
Das Jubiläumsprogramm wurde von Martina Bär, Lea Gryze, Robert Kosse, Frank Kurt Schulz und Silke Willenborg fotografisch begleitet.
Konferenz am 29.6.2018
Kinder- und Jugendliteratur – ein bedeutsamer Teil kultureller Bildung?!

Antje Damm und Tamara Bach im Gespräch mit
Dr. Michael Schmitt zum Auftakt der Konferenz
Rückblick auf die Konferenz „Kinder- und Jugendliteratur - ein bedeutsamer Teil kultureller Bildung?!“
„Literatur gibt manchmal Antworten, manchmal wirft sie Fragen auf, die man vor dem Lesen einfach noch nicht hatte: Fragen an den Text, an uns selbst, an die Welt.“ (Tamara Bach)
Über 100 Expert*innen haben am 29. Juni 2018 in 6 Fachforen und zwei Podiumsdiskussionen, inspiriert durch Impulsvorträge der Künstlerinnen Tamara Bach und Antje Damm, das Potential von Kinder- und Jugendliteratur als Teil kultureller Bildung diskutiert und beschrieben. Dabei wurden Herausforderungen und Rahmenbedingungen für die Schaffung und für die Vermittlung von Literatur betrachtet.
Um jene Rahmenbedingungen zu schaffen, welche die kontinuierliche Entwicklung einer verlässlichen und ausgezeichneten ästhetisch literarischen Bildung fördern, wurden folgende dringliche kulturpolitische Handlungsempfehlungen in den Fachforen formuliert:
- In Berlin braucht Bilderbuchkunst endlich öffentliche Förderung und Würdigung.
- Der Berliner Autorenlesefonds braucht Reform und Aufstockung, um Gedenkstätten und Museen endlich die Durchführung von Lesungen zu ermöglichen und um Berliner Illustrator*innen ab sofort zu berücksichtigen.
- Berliner Bibliotheken aller Bezirke brauchen kurzfristig finanzielle und personelle Stärkung, um fachlich versierte Programmarbeit für Kinder- und Jugendliche anbieten zu können, die u.a. Kooperationen mit Theatern sowie eine Angebotsvielfalt im Bereich neuer digitaler Medien einschließt.
- Berliner Bildungseinrichtungen brauchen „Artist in Residenz Programme“, unter Berücksichtigung von Besonderheiten der Sparte Literatur. (Autor*in, Illustrator*in, Übersetzer*in)
- Der fachliche Transfer zwischen (Aus-)Bildungseinrichtungen, literarischen und künstlerischen Institutionen sowie Künstler*innen (Autor*innen, Illustrator*innen) bedarf einer entschiedenen ressortübergreifenden politischen Moderation.
LesArt dankt allen Mitwirkenden für ihre konstruktiven Beiträge, den fachlichen Input und die Bereitschaft zum produktiven Austausch!
Zertifikatskurs "Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung"
Seit Herbst 2020 beteiligt sich LesArt an der Entwicklung eines Zertifikatskurses der Universität Hildesheim im Bereich der Kulturellen Bildung.
Bis Dezember 2022 bringt LesArt hierbei vorrangig die Erfahrungen aus dem Projekt „Kunstlabor Literatur“ (2015 bis 2020) ein.
Unter dem Titel „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung“ bietet der Kurs 30 Künstler*innen verschiedener künstlerischer Bereiche die Möglichkeit, sich für Projekte in der Kulturellen Bildung an Schulen und anderen Organisationen zu professionalisieren.
Damit verbunden ist die Ausbildung als Trainer*in für zukünftige Zertifikatskurse gleicher Thematik.
LesArt erwartet, dass die im gesamten Prozess und im Kurs entstehenden Synergien die Entwicklung künstlerischer Vermittlungsformate nachhaltig positiv beeinflussen.
Die Ergebnisse werden innerhalb des Netzwerkes von LesArt diskutiert, umgesetzt und multipliziert.
Die Stiftung Mercator, die auch das Projekt Kunstlabore (www.kunstlabore.de) gefördert hatte, schließt ihr langjähriges Engagement für die Kulturelle Bildung in Deutschland mit diesem Projekt ab.
Weitere Informationen unter: www.kuenstlerische-interventionen.de
Projektträger:
Gefördert von: