LesArt ist ein europaweit einzigartiges Literaturhaus für Kinder und Jugendliche und gehört zu den fünf öffentlich geförderten Literaturhäusern Berlins. Ob Lesenacht oder Literarischer Spaziergang, Ausstellungsführung, Lyrikwerkstatt oder Familiennachmittag – Kinder, Jugendliche und Erwachsene entdecken Bücher und Bilder, Medien und Materialien, Sprache und Spiele. Und das ca. 300-mal pro Jahr – im LesArt-Haus und an anderen Orten.
LesArt und die Berliner Literaturszene sind von radikalen Kürzungen der Fördermittel durch den Berliner Senat bedroht.
Seit dem 19. November kursiert eine, von der Berliner Koalition veröffentlichte Liste mit Kürzungsvorschlägen für das kommende Haushaltsjahr. Die Förderung von LesArt soll demnach so drastisch reduziert werden, dass die Realisierung von weit mehr als 100 Veranstaltungen für Schulklassen im Rahmen des LesArt-Programms gefährdet ist.
Annette Wostrak, Geschäftsleiterin von LesArt und eine der beiden Sprecher*innen der Berliner Literaturkonferenz, äußerte sich zusammen mit ihrer Kollegin Katharina Schultens, Leiterin vom Haus für Poesie, im Rahmen der Sendung Lesart im Deutschlandfunk Kultur.
LesArt beteiligt sich mit einer symbolischen Schließung der Fenster am Aktionstag #BerlinIstKultur.
Diese Schließung soll verdeutlichen, was der Berliner Kulturlandschaft drohen könnte, wenn die geplanten drastischen Kürzungen im Kulturbereich ab Anfang nächsten Jahres Realität werden.
Der Berliner Senat plant Einsparungen, die das kulturelle Erbe und die Vielfalt Berlins massiv gefährden. Die geplanten Kürzungen betreffen viele Institutionen und Künstler*innen über die gesamte Kulturszene hinweg.
Dies wäre nicht nur ein schwerer Schlag für die Kultur und die kulturelle Bildung, sondern auch für den Lebenswert und die Attraktivität der Stadt Berlin. Und das, obwohl der Kulturetat nur 2,5 % des Gesamthaushalts ausmacht.
Unsere Fensterschließung am Aktionstag steht für die existenzielle Bedrohung, die vielen Kultureinrichtungen bald bevorstehen könnte. Für LesArt würde das bedeuten:
weniger Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche,
weniger Programme für Familien,
weniger Kooperationen mit Schulen und Bibliotheken,
weniger Fortbildungen für Literaturvermittler*innen.
Der Aktionstag #BerlinIstKultur ruft die Politik dazu auf, die geplanten Kürzungen nicht umzusetzen, da diese kultur- und finanzpolitisch eine Fehlentscheidung wären.
Jetzt ist der Moment, gemeinsam für den Erhalt der Kultur zu kämpfen.
Am 3. Oktober hieß es wieder „Türen auf mit der Maus“.
Unter dem Motto „ZusammenTun“, braute sich bei LesArt etwas zusammen (Alle Wetter von Britta Teckentrup), wohnten Ente und Maus an einem dunklen Ort zusammen (Der Wolf, die Ente & die Maus von Mac Barnett und Jon Klassen) und rückten ganz unterschiedliche Tiere zusammen (Maus mit Haus von Jonathan Stutzmann und Isabelle Arsenault).
Außerdem wurde im ganzen LesArt-Haus zusammen zugehört, gebastelt, gemalt und gelesen.
Vielen Dank an über 80 kleine und große Besucher*innen für den Besuch!
Ein paar unserer Highlights vom diesjährigen Maustüröffnertag:
Heute startet LesArt gemeinsam mit Berliner Kinder- und Jugendbibliotheken das neue Schuljahr mit der Sommer-Aktion „Lesen im Park“, die bereits zum 28. Mal stattfindet.
In 32 öffentlichen Veranstaltungen verwandeln LesArt-Mitarbeiterinnen und Bibliotheksmitarbeiter vom 10. bis zum 20. September städtische Parkanlagen, Schulhöfe und Spielplätze in Kulissen für Lesungen, literarische Spiele und bildkünstlerische Workshops.
„Lesen im Park“ richtet sich an Kinder von 5 bis 10 Jahren. Die Teilnahme ist kostenlos.
Alle Termine und Veranstaltungsorte sind hier zu finden.
In diesem Jahr waren 60 Literaturvermittlerinnen zu Gast bei LesArt, um sich in krisengeschüttelten Zeiten mit empfehlenswerten Kinder- und Jugendbüchern auseinanderzusetzen. An drei Abenden analysierten sie gemeinsam literarische Krisensituationen: individuelle, gesellschaftliche und politische Konflikte, Naturkatastrophen und gewaltsame Auseinandersetzungen.
Originale und Drucke von Tobias Krejtschi zu Theodor Fontanes Ballade Die Brück‘ am Tay und Otto Ernsts Nis Randers, die ebenfalls von Krejtschi illustrierten Bilderbücher Was WÜRDEst du tun? und Ein roter Schuh mit Texten von Karin Gruß standen ebenso im Mittelpunkt des Abends wie die zum DJLP 2024 nominierten Bücher Wolf von Saša Stanišić und Über den Dächern von Jerusalem von Anja Reumschüssel.
Das literarisch-kulinarische Angebot war wie immer reichhaltig, auch wenn es an allen drei Abenden zu einer „Nachtischkrise“ kam, die Dank Tobias Krejtschis Monstermampf gelöst werden konnte.
Beim gemütlichen Ausklang wurde weiter angeregt über die von LesArt ausgewählten literarischen „Krisenhelfer“ diskutiert.