Seit 2003 gehört zur Jury des Deutschen Jugendliteraturpreises eine Jugendjury, die sich bundesweit aus sechs Leseclubs zusammensetzt und vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird.
Im Jahr 2018 nahmen die LesArtigen ihre Juryarbeit auf. Gemeinsam mit Jugendlichen aus Fulda, Königstein, Trier, Waldkirch und Würzburg wählten sie ihre Favoriten aus den 2018 bzw. 2019 erschienenen Jugendbüchern aus und kürten das Preisträgerbuch in der Sparte „Preis der Jugendjury“ auf der Frankfurter Buchmesse 2019 bzw. 2020.
Begleitet wurde das Projekt von Sylvia Habermann und Sabine Mähne, in Kooperation mit dem Arbeitskreis für Jugendliteratur (e. V.).
DJLP-Nominierung 2019
2019 nominierten die LesArtigen das Jugendbuch Anders als wir von Rindert Kromhout, erschienen bei mixtvision.
Die Juror*innen begründeten ihre Auswahl so:
„Die Leserinnen und Leser begleiten die unterschiedlichen Figuren intensiv durch ihr Leben, haben Teil an ihrer Entwicklung und fühlen sich tatsächlich mit dieser Familie verbunden. Das gelingt vor allem aufgrund der ungewöhnlichen und überzeugend gestalteten Erzählperspektive.“
DJLP-Nominierung 2020
2020 wurde das Buch Junge ohne Namen von Steve Tasane, erschienen im Verlag FISCHER Sauerländer, nominiert.
In der Begründung der LesArtigen heißt es:
„Das Buch ragt aus den aktuellen Fluchtgeschichten heraus. Dem etwa zehnjährigen Protagonisten bleibt als unbegleiteter Flüchtling ohne Papiere anstelle seines Namens nur der Buchstabe I. (…) I´s Versuche, für andere stark zu sein, ihnen zu helfen und trotz der schlimmsten Erfahrungen des belastenden Lagerlebens beharrlich nach Schönem und Hoffnungsvollem zu suchen, sind Ausdruck seines unerschütterlichen Lebenswillens, seiner kindlichen Widerstandskraft und seiner Fähigkeit träumen und phantasieren zu können. (…) Die Geschichte des Jungen, der sich seine Einzigartigkeit nicht nehmen lässt, entwickelt ihren Sog durch die konsequent kindliche Sicht in der Ich-Perspektive, die auf dem Buchdeckel beginnt und mit dem Satz „Wir bewegen uns schnurgerade voran.“ endet.“
Am 18.6.2020 präsentierten die LesArtigen im Literaturhaus Berlin ihre Favoriten für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 in der Sparte Jugendbuch/Preis der Jugendjury und äußerten sich über weitere nominierte Titel.
Das Buch Junge ohne Namen von Steve Tasane, das die Jugendjury für den Preis nominiert hatte, stand im Mittelpunkt eines zuvor aufgezeichneten Gesprächs zweier Jurymitglieder mit dem Autor.