Leicht beieinander wohnen die Gedanken
oqbo zu Gast bei LesArt

Illustration heute?

Eine oqbo-Diskussionsrunde mit Anne Kathrin Schuhmann und Till Christ vom Studio Pong, Falk Nordmann und der Zeichnerin Nanne Meyer, Moderation: Dr. Annette Wostrak, Leiterin von LesArt

Die aktuelle Ausstellung „Von Anna Humpelhexe bis Zacharias Zappelbein – Wagemut und Wandel in Originalillustrationen zu Texten von Franz Fühmann“ in den Räumen von LesArt bietet uns die Möglichkeit einmal zu fragen was heute gute Illustrationen ausmachen? Die anlässlich des 100. Geburtstages des Autors Franz Fühmann gestaltete Ausstellung zeigt bis zum 31. Juli Originalillustrationen von 17 Künstler*Innen, darunter Kristina Andres, Gudrun Hommers, Susanne Janssen, Petra Probst, Núria Quevedo und Gertrud Zucker.

Die Diskussionsrunde bei LesArt gibt nun Gelegenheit mal genauer nachzufragen wie Illustrator*innen ihrem Beruf nachgehen. Was ist eigentlich eine Illustration? Was macht eine gute Illustration aus? Wie gehen Illustrator*innen an die sie gestellten Aufgaben? Wie arbeiten sie? Was wünschen sie sich von Verlagen und Auftraggebern?
An diesem Abend werden Anne Kathrin Schuhmann und Till Christ vom Studio Pong, Falk Nordmann und die Zeichnerin Nanne Meyer im Gespräch mit der Leiterin von LesArt Annette Wostrak versuchen Antworten zu finden.

Bücher zählen bis heute zu den wichtigsten kulturellen Errungenschaften der Menschheit. Illustrationen sind Bilder in Büchern oder zu verschiedenen Texten. Sie ermitteln oder zeigen an, was der Autor sich vorgestellt hat. Mit Illustration wird metaphorisch aber auch der Vorgang der sprachlichen Erläuterung, also das Veranschaulichen und Verständlichmachen eines Sachverhalts, bezeichnet. Eine Illustration (von lateinisch illustrare „erleuchten, erklären, preisen“) ist „das einem Text erläuternd beigegebene Bild“, unabhängig von dessen Form oder spezifischer Funktion. Historisch betrachtet reicht die Bedeutung von Illustrationen bis in die Antike zurück. Mit der Erfindung des Buchdrucks fanden diese Malereien, Druckgrafiken und Zeichnungen weite Verbreitung. Auch waren diese Zeichen in Zeiten von Analphabetismus unverzichtbar. Heute sind Illustrationen jedem bekannt und selbstverständlich, wir finden sie in Zeitungen, Zeitschriften und auf websites, in Betriebs-, Gebrauchs- und Umbauanleitungen. Und vor allem in Büchern. Das Aufkommen des Fernsehens führte zu einem starken Rückgang der Zeitschriftenwerbung und einer damit einhergehenden Reduzierung der Bildseiten. Mehr Fotografie führte zu mehr Realismus im Verlagswesen, und auch dies führte zu einem Rückgang der Nachfrage nach illustrativen Werken. Die Illustration wurde für immer durch die universelle Übernahme von Computersystemen und computergestützten Methoden zur Bilderzeugung, -bearbeitung, -replikation und -kommunikation verändert. Die Kunst des Illustrierens wurde zu einer Technik der Bildverarbeitung.